Online-Vorträge

 

Prof. Dr. Damian Dombrowski

„Ein Reich der Frauen. Giovanni Battista Tiepolo, Vasall der Weiblichkeit“

Dem weiblichen Geschlecht kommt im Schaffen Tiepolos eine überragende Bedeutung zu. In seinen Gemälden treten Frauen stets mit einzigartiger Souveränität in Erscheinung. Dieses Phänomen, das im eigentümlichen Gegensatz zu den Konventionen seiner Zeit steht, ist bislang nie Gegenstand einer systematischen Umschau gewesen.

Da es aber offenbar mit dem innersten seiner Imagination zusammenhängt, unternimmt Prof. Dr. Damian Dombrowski (Uni Würzburg) in seinem Vortrag den Versuch, Tiepolos ‚Reich der Frauen‘ näher zu bestimmen – nicht als Beitrag zur Gender­Forschung, sondern als phänomenologische Analyse eines wesentlichen Aspekts im Oeuvre dieses Malers.


 

Dr. Verena Friedrich

„Man sieht sie von aussen, und man staunt und bewundert; man beschaut ihr Inneres, und wird entzückt“

 Als Nachtrag zum Jubiläumsjahr „300 Jahre Grundsteinlegung der Würzburger Residenz“, das letztes Jahr gefeiert werden sollte, berichtet Dr. Verena Friedrich über Fürstenempfänge im 18. Jahrhundert. Rang und Ruhm eines Herrschaftsbereiches sowie Macht, Würde und Ehre des betreffenden Potentaten wurden im Zeitalter des Absolutismus durch die Hofhaltung repräsentiert, wobei Glanz und Prachtentfaltung gleichgesetzt wurden mit politischem Ansehen. Dabei galt es, vor allem das Empfangszeremoniell einzuhalten, bei dem es um die entscheidende Frage der Präzedenz – des Vorrang­Rechtes – ging. Ohne Ehrenhof, Haupttreppe und eine vorbestimmte Raumfolge konnten hochgestellte Gäste oder Gesandte nicht offiziell, d.h. mit dem ihnen gebührenden Zeremoniell, empfangen werden. Im Rahmen des Vortrages wird das komplizierte und genau abgestufte Empfangszeremoniell vorgestellt. Ferner wird erläutert, welche Möglichkeiten es für Reisende (Touristen) der Zeit gab, fürstliche Residenzen zu besichtigen.