Projekt Ballustradenfiguren

 

Fotostrecke zur Anfertigung der Kopien zweier Balustradenfiguren an der Stadtfassade der Würzburger Residenz, die mit maßgeblicher finanzieller Beteiligung der FREUNDE der Würzburger Residenz erfolgte.

Dank gebührt hier auch der Restauratorin bei der Bayerischen Schlösserverwaltung Sabine Vogt, Würzburg, die die Einzelteile identifizierte und auf die Möglichkeit der Wiederaufstellung hinwies.

Zum Kreis der Beteiligten an dem Projekt gehörten u.a. der damalige Referent für Würzburger Bayerischen Schlösserverwaltung, der Leiter der Museumsabteilung Dr. Werner Helmberger und der Skulpturenrestaurator Silas Ploner sowie der Steinmetzbetrieb Rycek in Würzburg, namentlich die Steinmetze Boris und Michael Rycek.

 

 

Weibliche Allegorie, aus den erhaltenen Einzelteilen zusammengesetzt. Deutlich sind die Bohrungen für die Dübel zu sehen, mit denen der Unterarm angesetzt wurde (Werkstatt Rycek)
Untere Hälfte der männlichen Allegorie, aus den erhaltenen Einzelteilen zusammengesetzt (Werkstatt Rycek)
Kopf der männlichen Allegorie (Werkstatt Rycek)
Oberkörper der männlichen Allegorie (Werkstatt Rycek)
Überprüfung des Ansatzwinkels für den rechten Oberarm der weiblichen Allegorie an den zusammengefügten Originalteilen. Dies war möglich durch eine erhaltene historische Fotografie, die von unserem Mitglied Dr. Michaela Neubert gefunden, und für die Rekonstruktion bzw. die Kopie der Skulptur unverzichtbar wurde. Hier Boris Rycek und sein Sohn Michael (Werkstatt Rycek)
Weibliche Allegorie mit sämtlichen vorgenommenen Ergänzungen (Werkstatt Rycek)
Männliche Allegorie mit sämtlichen vorgenommenen Ergänzungen. Der rechte Arm der Skulptur wurde in einer Diskussionsrunde mit dem für Würzburg zuständigen Referenten Dr. Werner Helmberger, nicht ergänzt, da hierzu keinerlei Bilddokumente zur Verfügung standen (Werkstatt Rycek)
Die ergänzten Zehen der männlichen Allegorie (Werkstatt Rycek)
Die männliche Allegorie, zusammengesetzt aus den Originalteilen mit allen möglichen Ergänzungen (Werkstatt Rycek)
Der Sandsteinblock für die Anfertigung der Kopie der weiblichen Allegorie. Der Stein stammt aus einem Steinbruch an der Lahn, weshalb die weibliche Allegorie jetzt eine Hessin ist! (Werkstatt Rycek)
Original und Kopie der weiblichen Allegorie, vor der letzten Feinabstimmung (Werkstatt Rycek)
Original und die zum Teil fertiggestellte Kopie der männlichen Allegorie (Werkstatt Rycek)
Entwurf für das aus Eisen geschmiedete Attribut eines Palmwedels der weiblichen Allegorie. Der von Schlossermeister Erik Hofmann (Kunstschmiede Schrepfer) gezeichnete Entwurf wurde mit dem historischen Foto verglichen und …
… an Ort und Stelle neu gezeichnet und von Erik Hofmann angepasst (Werkstatt Rycek)
Schlossermeister Erik Hofmann überprüft erneut die Größe des Attributes (Werkstatt Rycek)
Das frisch aus dem Bruch kommende und bearbeitete Steinmaterial muss farblich eingestimmt, und mit Witterungsschutz behandelt werden (Werkstatt Rycek)
Letzte Überarbeitungen an der männlichen Figur unter der Anleitung des Steinrestaurators der Bayerischen Schlösserverwaltung, Silas Ploner (Werkstatt Rycek)
Die Aufstellung der Figuren am 19. Mai 2020, hier die Plazierung des Oberteils der männlichen Allegorie auf der Balustrade.
Die „Lücke“ ist geschlossen!
Die beiden Teile der weiblichen Allegorie sind für ihren Transport in luftige Höhe vorbereitet.
Das Attribut wird jetzt eingesetzt, und richtig ausgerichtet. Schlossermeister Erik Hofmann und Skulpturenrestaurator Silas Ploner legen letzte Hand ans Werk.
Der spannende Moment: Das Aufziehen des unteren Teils der weiblichen Allegorie unter der Leitung von Steinmetz Boris Rycek.
Jetzt wird die Balustrade mit der letzten Figur vervollständigt, Dank der Hilfe der FREUNDE der Würzburger Residenz!

 

Die zusammengefügten Originalskulpturen werden – nach der Entfernung der Ergänzungen – im Treppenhaus der Würzburger Residenz einen neuen Aufstellungsort bekommen.

Fotos: V. Friedrich

 

 Projekt Toskana-Möbel

 

Die Freunde der Würzburger Residenz sind nicht nur daran interessiert, möglichst alles über den Bau und Ausstattung dieses Residenzschlosses zu erfahren, sie wollen auch aktiv zum Erhalt der Residenz und ihrer Ausstattung beitragen.

Ein großes Anliegen der „Residenzfreunde“ ist es, die in großer Zahl erhaltenen Möbel der Toskana-Zeit (1806-1814), die sich zum größten Teil in unrestauriertem Zustand befinden, wiederherstellen zu lassen.

Ferdinand III. von Toskana, Großherzog von Würzburg, hatte in der Zeit von 1808 bis 1812 in der Residenz Würzburg von dem Innenarchitekten Nicolas-Alexandre Salins de Montfort drei Appartements in modernen Empireformen ausstatten lassen. Diese waren für den Fürsten selbst, seine zukünftige Gemahlin, und für seine beiden Töchter bestimmt gewesen. Da sämtliche wandfesten Ausstattungen dieser sog. „Toskana-Zimmer“ dem Residenzbrand nach der Bombardierung Würzburgs im März 1945 zum Opfer fielen, sind die vor der Vernichtung in Sicherheit gebrachten Mobilien nicht nur bedeutende Kunstobjekte des Empire-Stils, sondern auch wertvolle Zeugnisse der Geschichte. 

Hohe Kosten fallen hierbei nicht nur an für die Restaurierung und Vergoldung der hölzernen Bestandteile dieses vorwiegend in Form von Sitzgarnituren erhaltenen Mobiliars. Auch für die Wiederbeschaffung von Bezugsstoffen und für die Posamentierarbeiten, d.h. die von Hand herzustellenden Bortenverzierungen und Troddeln sind größere Geldbeträge erforderlich.

Schon im Jahr 2005 konnte hierzu eine für den Verein sehr ansehnliche Summe der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen zur Verfügung gestellt werden. Mittlerweile wurde in den Räumen der Residenz eine Dauerausstellung zu diesen kostbaren Möbeln eingerichtet, und die „Residenzfreunde“ sind stolz darauf, hierzu einen Beitrag geleistet zu haben.

 

Projekt Treppenhausleuchter

Virtuelle Rekonstruktion des Deckenleuchters im Treppenhaus der Würzburger Residenz
(© Bayerischen Schlösserverwaltung 2006)

 

  

  

 

Der von Materno Bossi 1774 in vierwöchiger Tag- und Nachtarbeit geschaffene Kronleuchter aus vergoldetem Stuck bildete bis 1945 den strahlenden Mittelpunkt des Treppenhauses. Bekrönt war der Leuchter von der Darstellung des Kampfes zwischen Adler und Schlange, dem alten Topos vom Kampf des Lichtes gegen die Finsternis. Somit war der Leuchter nicht nur sonnenartige Lichtquelle, für die vier im Deckenfresko von Giambattista Tieopolo dargestellten Erdteile. Der mythologische Sonnenaufgang im Fresko der Decke erfuhr im großen Treppenhausleuchter eine wesentliche, eine christliche Umdeutung.

Den monumentalen Dimensionen des Raumes entsprechend, maß er 3,65 m im Durchmesser und bot Platz für 54 Kerzen. Beim Brand der Residenz im März 1945 stürzte dieser Leuchter ab und zersprang. Die Reste, einschließlich der Eisenarmierungen wurden 1955 spurlos entsorgt.

 

In einem kunstvollen Zusammenspiel aus polierten Reflektoren, vergoldeten Stuckarmen und stuckierten Blütengirlanden, muß die Lichtfülle dieser Lichterkrone dem Treppenhaus mit Tiepolos Fresken einen heute kaum mehr vorstellbaren Zauber verliehen haben.

Die „Residenzfreunde“ sind überzeugt, daß es historisch richtig sei, den Leuchter anhand von erhaltenen historischen Fotografien und deren photogrammetrischer Auswertung nacharbeiten zu lassen. Eine CAD-Animation, die Sie hier abrufen können, zeigt, wie der Leuchter positioniert war, und wie er wieder im Raum schweben könnte.

In den Jahren 2006/07 wurde auf Veranlassung der „Residenzfreunde“ als Probestück ein Arm des Leuchters in Auftrag gegeben. Als Grundlage diente hierzu eine anhand der Überreste des Leuchters vor 1955 angefertigte Planzeichnung. Das Probestück fertigte der Bildhauer und Stukkateur Jan Hooss, Stuttgart, die probeweise Vergoldung erfolgte durch Restaurator Anton Schultz, Bütthard.